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Vasek Polak
Erinnerung und in Ehrerbietung an Vasek Polak sen.
Als ich Vasek Polak im Jahre 1971 kennen lernte, war dies im Porsche Werk I in Stuttgart-Zuffenhausen. Ich hatte zu dieser Zeit als junger Ingenieur die Leitung der Werksreparatur und den Sportersatzteile-Verkauf uebernommen. Mein Obermeister, Hermann Briem, welcher in den 50iger Jahren als techn. Aussendienst einige Jahre in USA arbeitete, stellte mir eines Tages einen freundlichen Herrn, ca. 50 Jahre alt vor. "Herr Sprenger, darf ich Sie mit Vasek Polak bekanntmachen. Er ist einer unserer tuechtigsten Porsche-Haendler in USA." Ja, selbstverstaendlich durfte er das und ich war sehr erfreut, unseren Gast - oder sollte ich besser sagen unseren Freund kennenzulernen. Was nur ein kurzer Hoeflichkeitsbesuch sein sollte, dauerte bestimmt 2 Stunden, denn die Lebensgeschichte vor allem aber der berufliche Werdegang von Vasek Polak sen. war nicht nur spannend, sondern ueberaus erfolgreich und sicher nicht alltaeglich. Ich hatte recht schnell erkannt, dass hier ein Porsche begeisterter Automobilfachmann erzaehlte, der wusste von was er sprach und der in all seinen Jahren, in denen er in USA fuer die Marke Porsche arbeitete, sehr viel dafuer geleistet hatte. Einige Tage spaeter brachte mir Hermann Briem einige Fotos aus seiner USA Zeit, auf welchem man Vasek als Mechaniker sehen konnte, wie er etwa einen 550 Spyder fuer das Rennen durchcheckte oder die Motorueberholung eines 356 Carrera 4 Nockenwellen Motor (genannt auch Fuhrmann Motor - nach seinem damaligen Konstrukteur) vornahm. Fazit: Vasek war ein absoluter Porsche Spezialist und ein "Hansdampf in allen Gassen", voll Temperament und Schaffenskraft. Nie war er um eine Problemloesung in techn. u. allgemeinen Aufgabenstellungen verlegen. Noch weniger konnte man ihm etwas vormachen - er wusste Bescheid, er war ein "Fuchs". Der Mann gefiel mir. War er denn nicht eine Selfmademan und dabei jederzeit aktiv, ideenreich und freundlich. Ich wollte ihn bei seinem naechsten Werksbesuch unbedingt wiedersehen. Also informierte ich Hermann Briem u. auch Johanna Baer, die damals den Sportteile-Verkauf leitete, dass man mir doch sagen moege, wenn Mr. Polak aus USA das naechste Mal wieder unsere Abteilung besuchen wuerde. Dies wurde mir zugesagt, war jedoch wie ich schnell erfahren musste, garnicht so leicht. Mehrmals im Jahr kam Vasek nach D u. dabei immer auch ins Porsche- Werk nach Zuffenhausen. Er machte in der Regel keine Termine u. Voranmeldungen, ausgenommen wenn er unseren Chef, Herrn Prof.Dr. Ferry Porsche treffen wollte. Bei Vasek war es so: es klopfte an der Tuer u. der freundliche, immer lachende Mr. Polak stand da. Er entschuldigte sich fuer die Stoerung, sagte artig, wenn es jetzt nicht gehe, wuerde er gerne spaeter nochmals vorbeikommen - und wartete. Man konnte Vasek nicht boese sein. Wenn moeglich legte man seine Arbeit beiseite u. bat ihn zu einem Gespraech herein u. freute sich ueber das unverhoffte Wiedersehen. Gespraeche mit Vasek Polak waren immer interessant. Sie waren kein Geplaenkel oder Austausch von Hoeflichkeiten, sondern inhaltsvoll u. drehten sich um das Geschaeft - naemlich das Porsche Geschaeft. Vasek Polak berichtete wie bei ihm in USA die Geschaefte liefen, wie die allgemeine wirtsch. Stimmung sei, was er gerade fuer Aktivitaeten laufen hatte u. mit welchen Erfolgsaussichten bzw. mit welchem back up Plan er vorgehen wuerde. Oft sprachen wir ueber unsere gemeinsamen Kunden in den USA u. deren Wuensche. Neben den aktuellen Gespraechen in den letzten Jahren kamen wir auch immer wieder auf den Motorsport zu sprechen. Eines seiner Hobbys oder sollte ich "Schwaechen" sagen? Vasek war nicht nur ein guter Geschaeftsmann, sonder auch ein im Motorsport engagierter "Porschemann". Vasek hatte ein eigenes Rennteam u. zwar ein sehr erfolgreiches. Er hatte sich vorgenommen, die Marke Porsche in USA im Rennsport neben den Werksaktivitaeten zu vertreten u. vor allem auch junge begabte Rennfahrer zu foerdern. War er doch selbst in jungen Jahren Rennfahrer in seiner Heimat. Zuerst mit dem Motorrad (einer engl. Rudge) und spaeter mit einem Fiat Rennwagen. Gelegentlich brachte er bei seien Besuchen im Werk den einen oder anderen Nachwuchs-Rennfahrer mit. Es war interessant, wie er die "Novizen" an den Rennsport u. das Porsche-Werk heran-fuehrte. Voll Hochachtung sprach er ueber die Leistung der Fa. Porsche u. vor allem Herrn Prof. Porsche, sowie die wichtigsten Managern der Firma, wie z.B. Prof. Fuhrmann, Hellmuth Bott u. Heinz Branitzky. Im Entwicklungszentrum in Weissach ging Vasek genauso ein u. aus wie in der Presseabtlg., im Teiledienst oder bei der Geschaeftsleitung. Alle kannten Vasek u. alle mochten ihn in seiner Art u. wie er sein Geschaeft betrieb. Er war sehr vielseitig. Es gab nichts Technisches was ihn nicht interessierte. Er wusste viel. Natuerlich war V. nicht nur freundlich. Er konnte schon auch mal temperamentvoll oder zornig werden. Er hatte auch "Ecken u. Kanten" - aber er wurde nie verletztend, nie persoenlich sondern stritt immer fuer die Sache. V. war diplomatisch - um nicht zu sagen auch pfiffig. Er wusste immer genau was er wollte, u. meist bekam er das auch. "Der arme kleine Porsche Haendler aus California".!!! Ueber die vielen Jahre - einige Male besuchte auch ich ihn in Hermosa Beach - wurden wir Freunde. Fuer mich wurde u. war er ein vaeterlicher Freund. Wir telefonierten oefters, wir tauschten uns aus u. bei den Porsche Veranstaltungen, ob Porsche Cup Jahresfeier oder die Haendlerpraesentationen der neuen Porsche Modelle oder bei Automobilmessen freuten wir uns ueber ein Wiedersehen. Wir hatten immer viel Spass, denn Vasek hatte Witz u. Humor u. konnte Geschichten erzaehlen, die die Anwesenden immer fesselten. Immer wieder konnte ich feststellen, Vasek unser Senior Dealer war ein gerngesehener Freund unseres Hauses u. der Familie Porsche. Dies galt sowohl fuer unseren sehr verehrten Senior- chef Prof. Dr. Ferry Porsche als auch fuer dessen Frau oder deren Soehne.Sie mochten Vasek u. zollten ihm Respekt fuer seine Lebensleistung u. dafuer was er fuer Porsche getan hatte. Es gaebe viele Geschichten, Begebenheiten u. Episoden ueber Vasek Polak sen. Aber die moechte ich gerne in guter Erinnerung behalten. Er hatte viele Freunde, die alle, wie meine Familie u. ich erschuettert waren, als wir von seinem tragischen Unfall erfuhren. Noch am gleichen Abend fuhr ich von Stgt. in die Klinik nach Regensburg um unseren Freund zu besuchen. Es hatte ihn schwer getroffen. Trotz aller aerztlichen Kunst u. liebevollen Betreuung durch das Krankenhauspersonal u. seine Freunde verstarb unser Freund vier Wochen nach seinem Unfall. Wir - u. ich persoenlich - haben Vasek viel zu verdanken. Wir haben mit seinem Tode einen herausragenden "Porscheaner" u. Freund verloren. Vasek ist in die Porsche Historie eingegangen. Wir werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten. Weissach Juli 2004 |
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